BAND: BILLY TALENT
ALBUM:

LABEL: Warner Music VÖ 10.07.2009
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Zuletzt aktualisiert am: 11. September 2009
BILLY TALENT legen nach ihrem schlicht bandnamenbetitelten Debut und dem Zweitling „II“ nun den (originellerweise) mit „III“ betitelten, dritten Output hin. Beim Erstling beeindruckte die Band mit ihrem druckvollen wie melodischen Punkrock. Mit „Billy Talent II“ perfektionierten die Kanadier ihren Sound und legten in punkto Melodiosität und Eingängigkeit nochmals eins drauf. BILLY Talent wurden so schnell sehr erfolgreich, füllten die Konzerthallen und avancierten zu Lieblingen der Kids. Sie positionierten sich praktisch als eine poppige Lightversion der ähnlich melodiösen, aber wesentlich härteren SYSTEM OF A DOWN, deren Zweitsänger Daron Malakian stimmlich ähnlich hysterisch daherkommt wie BILLY TALENT-Sänger Ben Kowalewicz. Nun auf „III“ bemüht sich die Band, erwachsener zu werden. Die Vocals sind nicht mehr durchgehend so hyperhysterisch wie bei den Vorgängeralben und sie haben deutlich Druck aus ihrem Sound abgelassen. BILLY TALENT bemühen sich sichtlich, ihren Sound zu variieren und sich nicht zu wiederholen. Das ist lobenswert. Der Opener „Devil on my shoulder“ und „The dead can`t testify“ kommen für die Band eher untypisch erdig und hardrockig daher und „Saint Veronica“, mit seinen elektronischen Elementen erinnert mich ein wenig an MUSE. Die Songs haben trotzdem alle eine „typische BILLY TALENT“-Identität. Auch bei den Vorgängeralben war ja auch schon hier und dort mal was Getrageneres dabei. Dass die Band auf „III“ insgesamt das Druckvolle verringert hat, bringt also nicht die ganz große Änderung. Bezeichnend dafür ist die erste Single „Rusted from the rain“, die auch gut aufs Vorgängeralbum gepasst hätte. Manche werfen der Band sicher vor, auf „III“ an Power verloren zu haben, aber man sollte bei „Billy Talent III“ nicht vorschnell urteilen. Ich fand zum Beispiel „Billy Talent II“ durch seine Eingängigkeit und dem Druck nach vorne anfangs zwar ziemlich gut, war aber nach mehrmaligen Hören dann der Meinung, dass die Band ihr Pulver zu schnell verschießt. Die Songs waren wie Bubblegum: gut, aber vielleicht etwas zu eindimensional. Ich hatte mich an dem Album schnell überhört. Bei „Billy Talent III“ geht’s mir genau umgekehrt: es geht wenig sofort ins Ohr, doch mit der Zeit entdecke ich immer mehr neue, interessante Farbtupfer. Völlig neu erfunden hat sich die Band eh nicht und wer die ersten beiden Alben der Band liebt, wird (spätestens auf den zweiten Blick) auch „Billy Talent III“ mögen.
Jo_N
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