
Der türkische Präsident Erdogan unterzieht sein Land einem Islamisierungskurs. Den vereitelten Putsch vom Juli nimmt der Staatschef zum Vorwand zur großen „Säuberungsaktion“, wie Massenentlassungen und Massenverhaftungen am Bosporus im reinsten Nazisprech offiziell genannt werden. Erdogan denkt langfristig. Durch die Neubesetzung zehntausender Lehrerstellen sichert sich seine regierende AKP den Zugriff auf die Köpfe der jungen Generation. Frei nach Gramsci geht es um langfristige Hegemonie.
Gegen seine Kritiker geht der Möchtegernsultan gegen mit immer rigideren Mitteln vor. Es vergeht kein Tag ohne Negativnachricht aus dem NATO-Mitgliedsland. Kommunalpolitiker und Bürgermeister der kurdischen HDP im Südosten der Türkei werden verhaftet, kritischeJournalisten weggesperrt, unbotmäßige Wissenschaftler und Künstler schikaniert. Über Jahre musste etwa der weltberühmte
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