REINHARD KLEIST/ TITUS ACKERMANN
Elvis - Die Illustrierte Biographie

Ehapa Comic Collection
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Zuletzt aktualisiert am: 01. November 2007
Elvis Presley, der Mann, der die moderne Musik wie kein anderer beeinflusste und einer der maßgeblichen Wegbereiter härterer Töne ist, verstarb am 16. August 1977 aufgrund von Fettleibigkeit und Medikamentenmissbrauch im Alter von gerade mal 42 Jahren. Der Junge aus ärmlichsten Verhältnissen, der mit bereits 25 Jahren einer der erfolgreichsten Musiker überhaupt war und bei seinem Tod geschätzte 300 Pfund auf die Waage brachte, war der fleischgewordene „American Dream“. Reinhard Kleist, der zuletzt mit seiner sehr gelungenen Johnny Cash-Biographie von sich reden machte und sein Kollege Titus Ackermann (Herausgeber des Comicmagazins Moga Mobo) haben sich mit einigen wirklich sehr begabten und zwei Kollegen mit außergewöhnlichem Stil zusammengetan um das Leben des „King Of Rock'n'Roll“ zu erzählen. Von der Geburt im Winter 1935, bei der sein Zwillingsbruder Jesse verstarb, bis zum Tod in seiner Villa Graceland werden die wichtigen Fakten berichtet: erster Kontakt mit der Musik als Kind im Kirchenchor, erste Aufnahmen, Militärdienst im hess(l)ischen Friedberg, Ehe mit Priscilla Beaulieu- und dabei wird auch Unerfreuliches nicht verschwiegen: der blutsaugende Manager „Colonel“ Tom Parker und die „Memphis Mafia“, ein Haufen speichelleckender Schmarotzer, die sich auf Elvis' Kosten ein faules Leben leisteten, werden ebenso gezeigt wie die Tatsache, dass Mr. Presley zugunsten seiner zweifelhaften Freunde seine Familie vernachlässigte und ein ausgemachter Verschwender war, der zum Hot Dog-Futtern schon mal mit dem Privatjet quer durch die USA flog. Und das Ozonloch, Penner!? Persönlich finde ich es komisch, dass Elvis' Filmkarriere, der er knappe 10 Jahre seines Lebens widme-te, hier nur am Rande erwähnt wird. Liegt vielleicht daran, dass die 33 Filme, in denen er mitwirkte zusammengenom-men qualitativ so hochwertig und unterhaltsam waren wie ein mittelmäßiger Bollywood-Schinken. Ausgesprochen bedauerlich ist das Fehlen des berühmten „'68 Comeback TV Special“, die Rückkehr des King zur Musik, die im No-vember 1968 von NBC ausgestrahlt wurde und Elvis in bester Form und Laune präsentiert. Durch die erwähnten -sehr berechtigten- kritischen Töne und die Darstellung im gebundenen Comic ist diese Biogra-phie prinzipiell eine tolle Sache. Allerdings hat Qualität nun mal ihren Preis, und der ist in diesem Fall leider etwas kna-ckig. Aber sowas schreckt den echten Fan nicht ab, oder?
johnniecolt
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