BAND: DAVID DONDERO
ALBUM:

LABEL: Affairs Of The Heart / Indigo – VÖ 27.08.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 03. November 2010
Wie kann man diese Musikrichtung am treffendsten beschreiben? So in etwa: Akustischer Folkrock mit lauwarmen Countrygefühlen und einer Prise der erhaltenen jugendlichen Naivität. Trotz seines multiinstrumentalen Talents, vor allem an der Gitarre, scheint Herr DONDERO zuerst kein großer Sänger zu sein. Was seinem sehr eigenwilligen Stil jedoch nur bedingt einen Abbruch tut. Man sollte also nicht gleich abgeschreckt sein, sondern die Aufnahmen erst richtig entfalten lassen und dann kommt der Genuss von selbst. Der erste Song „Jesus from 12 to 6“ geht schon mal schön stampfend und kräftig voraus und hat jede Menge Energie. Das macht an und man macht lauter, aber irgendwie klingt das Ganze noch etwas chaotisch und nicht ganz ausgegoren. Erst der Titeltrack „#Zero With A Bullet“ zeigt sehr gut, welches Potenzial dieser viel herumgekommene Musiker als Songwriter hat. Hier kommt der schmale Grat zwischen einem unbestimmt guten Gefühl und etwas Verzweiflung zur Geltung. Die gefühlte Qualität des Albums steigert sich ab dieser Stelle erheblich, denn der Nachfolger „It´s Peaceful Here“ hält das Level und ist in der Lage, verträumte Stimmung und Sehnsucht nach südlicher Gelassenheit zu vermitteln. Definitiv einer der weiteren Höhepunkte auf dem sonst recht gewöhnungsbedürftigen Album. Es geht mit Zeilen wie „Wherever You Go Then There You Are“ deutlich heiterer weiter und die Magie verliert sich bis zum Schluss nicht mehr. Exotisch wird es noch einmal durch die prägnante Orgel im letzten, sehr dynamisch-flotten Song. Ein famoses Finale trotz des schlechten Starts. Die Arrangements sind also zu Beginn noch etwas platt, bieten im weiteren Verlauf dann aber viele Überraschungen und Abwechslungen, etwas Humor und interessante Strukturen, die man sonst nicht so oft zu Ohren bekommt. Dadurch gewinnt dieses inzwischen siebte Studioalbum deutlich an Charme.
pd
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