BAND: LUZID
ALBUM:

LABEL: self released – VÖ: 01.10.2010
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Zuletzt aktualisiert am: 01. Oktober 2010
Wer keine Lust hat, die komplette Kritik zu lesen, dem sollten die Vergleiche von LUZID mit namhaften Größen wie etwa EVANESCENCE, ELIS oder auch NIGHTWISH zur Orientierung reichen. Das Prinzip ist dasselbe: Man nehme eine Frontfrau mit einer metallisch angehauchten Rockband hinter sich, übersichtliche Songstrukturen und theatralisch umgesetzte Lyrics. Der Unterschied ist, dass endlich mal Frauen in der Überzahl sind. Girls who play guitars. Yeah! Aber Obacht – der letzte Absatz klingt viel schlechter als die Musik tatsächlich ist. Denn die Berliner liefern mit ihrem zweiten Release überhaupt eine sehr solide EP mit sechs Stücken ab, die sich unter oben genannten Gruppen nicht verstecken muss. So startet „Shining“ mit einer dicken Powerchord-Einlage und ergießt sich darauf in einer Strophe, die viel Platz für die Stimme lässt. Der erste Eindruck ist so la la, aber sobald der Refrain beginnt, verfliegt diese Sorge auch. Es wird klar, dass die Stärke der Sängerin Jenny in kräftigen, lauten Gesangsparts liegt. Die Vocals gehen hier richtig gut in der breiten Soundwand auf und schaffen eine interessante Stimmung. Klasse Zweitstimmen. Der zweite Titel ist ähnlich einfach aufgebaut und verstärkt dadurch auch die Massentauglichkeit der Band. Hier geht es ebenfalls recht getragen und episch zur Sache. Der Zauber bleibt erhalten. „Malice“ zeigt, dass die Fünferkombo sich darauf versteht, unterschiedliche Stimmungen – jedoch alle recht düster – zu erzeugen. Etwas fieser und brutaler steigt beispielsweise „Betrayed“ ein. Dissonante Melodien und der unstraighte Beat brechen im Anschluss ruckzuck ins völlige Gegenteil um. Boom. Fetzt. Der Track ist bis zum Schluss das Highlight der Scheibe. Der letzte Titel „Volunteer“ stellt einen großen Abschluss dar, denn er ist noch etwas atmosphärischer und die Strophe hebt sich von allen anderen ab. Ein großes Finale. EPs sind immer zu schnell vorbei und dadurch sehr kurzlebig. An diesen 26 Minuten Musik kann man jedoch durchaus auch länger Gefallen finden. Und sich auf „Urban Echoes (Part Two)” freuen.
pd
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