devilsCoitus-Interruptus-Rock'n'Roll

THE DEVILS scheppern so schnell und dreckig durch ihr Erstlingswerk wie ein Bischof, der sich wegen Veruntreuung von Kirchengeldern aus dem Staub machen muss. Was für ein brachialer Spirit, eine rotzfreche Attitüde! Allein Songnamen wie „Coitus Interruptus (From A Priest)“ oder „Shaking Satans Balls“ passen bestens ins blasphemisch-höhnische Konzept der Band.

Dass Voodoo Rhythm Records ein Faible und ein Gespür für Kuriosa hat, bewies das Label schon oft. Wer bei den DEVILS allerdings den typischen Lo-Fi-

Bluesrock erwartet, kriegt sofort eine mit dem Paddel vor die Lauscher. Dieser Rock´n´Roll-Bastard vermählt sich mit wuchtigen Anleihen, die so auch gern mal im Grindcore vorkommen. Der Bass dröhnt mit viel Verzerrung, die Kessel hämmern geradlinig drauf los. Einzig die Vocals werden zur Nebensache, da meist so viel Hall auf den Stimmen liegt, dass man nichts versteht und die Melodien fast noisig ausfallen. Dennoch trägt das zur Summe der Songs einen wichtigen Teil bei.

Quentin Tarantino würde diese Platte wahrscheinlich lieben und in einem seiner zwei verbleibenden Filme verwursten. Für eine lange Montage würde es aber nicht reichen, da die meisten Tracks schon nach einer oder zwei Minuten verbrannt sind. Daher ist „Sin, You Sinners!“ eine kurzweilige, wenn auch sehr unterhaltsame Scheibe, mit der man jeden Roadtrip zu Festivals oder Camping eröffnen kann.