FVNERALEpisch-groovende Walzen zu Verbrechen unterm Christen-Kreuz

Wer die Hamburger Doom-Priester FVNERAL FVKK gar nicht kannte, mochte beim Auftritt anlässlich des Torgauer In Flammen Open Air gar nicht so recht wissen, ob es sich um schelmisch vorgetragenen White Metal oder doch um eine bitterböse Satire handelte!? Nun, da wir die Band schon etwas länger verfolgen, genau seit ihrer Debüt-EP 2017 nämlich, stellte sich uns die Frage natürlich nicht. Cantor Cinaedicus und seine mittelalterlich-mönchsartig ausstaffierten Schergen holen die Abgründe der (katholischen) Kirche an die Oberfläche, um sich an deren grotesken Auswüchsen zu weiden und die Absurdität derselben offenzulegen. So thematisieren die vier vor allem Missbrauch und Vergewaltigung unter dem Christen-Kreuz und suchen auf zahlreichen Konzerten neue Apostel, die dem grausamen Laster zugetan sind. Dabei wird ihnen der neueste Output „Carnal Confessions“ sicherlich gute Dienste leisten, halten sie sich doch in bester Doom-Tradition an episch-groovende Walzen gebunden, die mit choralartigem Gesang versehen einen wirklich mächtigen und beeindruckenden Pathos erschaffen! FVNERAL FVKK sind zudem in der Lage, die tragenden Gitarren des Doom Metal mit archaischen Anrufungen zu kombinieren. Man glaubt des Öfteren, Thorin Eichenschild selbst als Background-Sänger zu hören. In sieben, meist überlangen Songs und einem (verstörenden) Intro entwickeln die Mönche einen Sog, der jeden mitreißt, der für diese Art von Musik auch nur ein gewisses Verständnis hat. Für uns jedenfalls mal wieder eine fette Empfehlung, die auf dem Berliner Label Bleeding Heart Nihilist als CD, LP und MC (!!) erschienen ist. Yes, we confess!

(Bleeding Heart Nihilist Productions)