The Movement Tour Berlin„We got love, we got hope,  we got Marx!”

Wie beginnt man am besten ein Review über das 4. Album von The Movement? Vieles könnte man über diese Band und ihre Musik sagen bzw. schreiben. Vielleicht so: "Clean living under difficult circumstances!" Dieser Zitat von Peter Meaden (dem ersten Manager von THE WHO), welches im Original eigentlich "Modism, Mod living, is an aphorism for clean living under difficult circumstances" lautet, ist so etwas wie einer der Leitsprüche der Band. Damit ist allerdings sicherlich eine größere Botschaft gemeint als einen smarten Kleidungsstil und den Modernism unter schwierigen Umständen zu pflegen. Sehr politisch sei die Scheibe geworden, sagt Lukas Scherfrig (Frontmann der Band) und THE MOVEMENT stehen von je her für eine klar antifaschistische Haltung und wollen nach eigener Aussage junge Menschen ermutigen Widerstand zu leisten und alles in Frage zu stellen. In Ihren Liedern geht es häufig um die ungerechte Verteilung des Reichtums und die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen unserer Zeit, aber gleichzeitig immer auch um Freiheit, Hoffnung und Liebe. Ihre Botschaft kommt dadurch nie krampfhaft, sondern immer positiv daher oder wie hieß es schon auf ihrem 3. Album: „We got love, we got hope, we got Marx!”
Dies lässt sich übrigens auch bei ihren gefühlt ständig stattfindenden Live-Auftritten feststellen. Diese haben ebenfalls immer viel positive Energie oder besser gesagt sind futurefreedomtimeTHE MOVEMENT einer der energiegeladensten Live-Acts, die ich je gesehen habe. Und so haben sie sich über all die Jahre ein subkulturübergreifendes Publikum erspielt, dem, so meine Prognose, das erste Album seit 8 Jahren ähnlich gut gefallen dürfte, wie die vorhergehenden. Der erste Titel setzt musikalisch auf Bewährtes und ist ein nahtloser Anschluss an das letzte Album. Schneller, rockiger Power Pop, wie man ihn von THE MOVEMENT gewohnt ist. Im Verlauf kommen auch andere Töne hinzu, mal ein bisschen Orgel, eine kurze Sequenz Offbeat, etwas Mod Revival oder Reggae-Anklänge. Damit gelingt ein Anschluss an alte Zeiten und zugleich eine Weiterentwicklung ihres Sounds, die somit sehr organisch daherkommt. Und wie schon bei den Vorgängern zeichnen die Songs eingängige Melodien und Lukas Sherfrigs unverwechselbare raue Stimme aus.

Nach dem hören hofft man in jedem Fall die Jungs schon bald mal wieder live sehen zu können, auch oder gerade, weil es derzeit noch in den Sternen steht, wann dies wieder möglich ist. Das Album ist die perfekte Begleitmusik für den beginnenden Frühling oder auch die nächste Revolte, je nachdem ...

Zur Information sei erwähnt, dass das Album in Zusammenarbeit mit Toningenieur Flemming Rasmussen entstand, der in den achtziger Jahren für drei METALLICA-Alben als Produzent verantwortlich zeichnete. Zudem gab es prominente Unterstützung in Person von Nikolaj Torp Larsen (u. a. Jerry Dammers Ersatz bei den SPECIALS) und Billy Cross (spielte in den 70ern mit Bob Dylan, Eric Clapton und Jimi Hendrix). Future Freedom Time ist in schwarzem und farbigem Vinyl, sowie in allen anderen gängigen Formaten verfügbar.

VÖ 17.4.2020 auf Concret Jungle Records: https://concretejunglerecords.com/

THE MOVEMENT (Facebook): https://www.facebook.com/themovementdk/

Video zum Song "Sound Of The Youth!" vom neuen Album:

 

Song "Future, Freedom, Time" ebenfalls vom neuen Album:



Und ein sechs Jahre altes Live-Video vom Song "Karl Marx", dass ich sehr mag (bigat):