yokDie Antwort ist im Prozess

Mutig gestritten, the future is unwritten: Trag deinen Protest auf die Straße und rede Klartext, die Hoffnung stirbt zuletzt. Der Pocketpunk und Ex-Quetschenpaua meldet sich im unermüdlichen 2-Jahres-Takt zu Wort, diesmal sowohl mit bekannten als auch neuen ironischen Bissigkeiten und Nörgeleien über die herrschenden Verhältnisse im Allgemeinen und Unverhältnisse der linken Szene. Seine konkreten, aber immer mutmachenden Eindrücke der Gegenwart schildert der Künstler im Booklet jedes Albums neben den Lyrics auch in einem umfangreichen Grußwort. Literarisch wurde er zuletzt auch außerhalb der Fangemeinde mit seinen Taxifahrer-Kurzgeschichten „Punkrocktarif“ bekannter.

„Guten Abend! Herzlich willkommen im Supamolly!“ Die Aufnahmen für das (nicht nur) Livealbum führten den old but Punk YOK in eines der Wohnzimmer der Berlin-Friedrichshainer Anarchocommunity. Mit Akkordeon, Ukulele, Stand-Up-Schlagzeug und scharfzüngigen Anekdoten geht er in einen intensiven Dialog mit dem glücklichen und mitgerissenem Publikum, der die wichtigsten Hits seines Solowerdeganges vereint, auch ein Sologig kann gern mal zwei Stunden dauern (wenn auch nicht auf dem Album). Den Titel „Helsingborg“ erklärt YOK in einer Ansage mit einem Trip zu einem Konzert einer Blueslegende im gleichnamigen südschwedischen Küstenort Helsingborg. Zu dem Sololivegig gibt es sieben brandneue Studiosongs. Mit denen lässt DER Musiker auch diesmal keinen Zweifel daran, dass das gesellschaftliche und das persönliche Krisengebiet immer haarscharf nebeneinander liegen. Klar ist ihm immer, was an jeder Ecke und in jeder Diskussion stört, ungerecht ist und Unterdrückung schafft. Die Antwort darauf aber ist immer im Prozess und muss zwischen selbstkritischem Hadern und offensivem Klartext fortlaufend hinterfragt werden. Der Kampf bleibt rau und die Zukunft ungewiss.

(Ab Dafür Records, VÖ: Februar 2014)

Caro